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Das Corpus geniculatum laterale (CGL)

Die Axone der Ganglienzellen bilden eine Reihe getrennt verlaufender Faserzüge. Der größte führt zum Corpus geniculatum laterale (CGL), einem Kern des Thalamus. Lichtmikroskopisch kann man im CGL von Primaten sechs Schichten unterscheiden: Die Schichten 2, 3 und 5 erhalten Fasern aus dem ipsilateral gelegenen Auge, die Schichten 1, 4 und 6 aus dem kontralateralen Auge. Innerhalb dieser Schichten bekommen benachbarte Neuronen Signale von jeweils benachbarten Ganglienzellen der Retina (Retinotopie). Die Schichten des CGL werden aufgrund ihrer Zellgrößen in drei Gruppen eingeteilt, nämlich in magnozelluläre, parvozelluläre und koniozelluläre (Abbildung 2.3). Die Schichten 5 und 6 gehören zu den magnozellulären Schichten. Sie bestehen aus großen Zellen und erhalten ihre Eingangs-Signale von den Parasol-Zellen der Retina. Diese haben größere Dendritenbäume, und somit eine geringere Ortsauflösung, aber eine größere zeitliche Auflösung. Die die parvozellulären Schichten 1 bis 4, bestehen aus kleineren Neuronen und bekommen ihre Eingangs-Signale von Midget-Zellen der Retina. Diese haben kleinere Dendritenbäume, eine hohe Ortsauflösung, aber eine geringere zeitliche Auflösung. Über Schicht 6 und zwischen den einzelnen Schichten befinden sich die koniozellulären Schichten ([Kol97], [Dud96]).

Abbildung: Der Informationsfluss vom Corpus Geniculatum Laterale zum primären Sehkortex (V1) und höheren Arealen des Sehsystems. (nach [Dud96])
\includegraphics[width=\textwidth]{grafiken/cgl_v1_v2}


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Frank Michler 2003-04-15